
Hyaluron-Filler sind keine Füllstoffe, sondern das Werkzeug eines Bildhauers, um die verlorene architektonische Struktur des Gesichts wiederherzustellen.
- Der Alterungsprozess ist primär ein Volumen- und Strukturverlust, den Filler gezielt an statischen Ankerpunkten korrigieren.
- Die Wahl des richtigen Fillers (Viskosität, Vernetzung) ist entscheidend für ein natürliches, geformtes Ergebnis und keine pauschale Aufpolsterung.
Empfehlung: Betrachten Sie eine Filler-Behandlung nicht als das Auffüllen von Falten, sondern als eine strategische Wiederherstellung jugendlicher Proportionen und Konturen in Absprache mit einem erfahrenen Behandler.
Der Blick in den Spiegel zeigt ein Gesicht, das nicht mehr ganz mit der inneren Energie und Vitalität übereinstimmt. Es sind nicht nur einzelne Linien, die stören, sondern ein subtiler Verlust von Fülle, Kontur und Spannkraft. Wangen wirken flacher, die Kinnlinie weniger definiert und um Mund und Nase graben sich Schatten ein. Dies ist die universelle Erfahrung des Volumenverlusts, ein zentrales Merkmal der Gesichtsalterung, das weit über oberflächliche Falten hinausgeht. Viele herkömmliche Ansätze konzentrieren sich darauf, diese Falten einfach aufzufüllen – ein Vorgehen, das oft zu unnatürlichen, „aufgespritzten“ Ergebnissen führt.
Doch was wäre, wenn der Schlüssel zur Verjüngung nicht im Füllen, sondern im Formen liegt? Wenn wir Hyaluronsäure-Filler nicht als bloßes Füllmaterial, sondern als das Werkzeug eines Bildhauers betrachten? Der moderne Ansatz der ästhetischen Medizin versteht das Gesicht als eine komplexe Architektur aus Knochen, Muskeln und Fettkompartimenten. Die wahre Kunst besteht darin, diese verlorene Struktur präzise zu rekonstruieren, jugendliche Proportionen wiederherzustellen und das Spiel von Licht und Schatten neu zu definieren. Es geht darum, das Fundament zu stärken, anstatt nur die Risse in der Fassade zu übermalen.
Dieser Leitfaden führt Sie durch diese anspruchsvolle Philosophie. Wir werden untersuchen, wie der altersbedingte Volumenverlust entsteht und wie Filler als volumetrische Modellierwerkzeuge eingesetzt werden. Sie werden die unterschiedlichen „Werkstoffe“ – die verschiedenen Hyaluron-Arten – kennenlernen und verstehen, warum für jede Aufgabe ein spezifischer Filler benötigt wird. Von der Behandlung sensibler Areale wie der Tränenrinne bis hin zur wichtigen „Rückgängig-Option“ durch Hylase, erhalten Sie einen tiefen Einblick in die sichere und kunstvolle Anwendung von Hyaluronsäure zur Wiederherstellung Ihrer individuellen Gesichtsarchitektur.
Um Ihnen eine klare Orientierung zu geben, ist dieser Artikel in logische Abschnitte gegliedert. Der folgende Überblick zeigt Ihnen die Themen, die wir behandeln werden, um Ihnen ein umfassendes Verständnis der modernen Filler-Behandlung zu vermitteln.
Sommaire : Ihr Wegweiser zur volumetrischen Gesichtsverjüngung mit Hyaluron
- Volumenverlust im Alter: Wie Filler auf Hyaluronsäurebasis jugendliche Konturen wiederherstellen
- Die Kunst des Volumenaufbaus: Wie Hyaluron-Filler Wangen, Kinn und Lippen formen
- Hart oder weich, dick oder dünn: Warum es für jeden Zweck den richtigen Hyaluron-Filler gibt
- Müde Augen? Wie die Unterspritzung der Tränenrinne den Blick wieder wacher macht
- Die „Rückgängig“-Option: Wie Hylase misslungene Filler-Behandlungen korrigieren kann
- Die natürliche Alternative: Wie Eigenfett zur Formung von Gesicht, Brust und Po genutzt werden kann
- Botox verstehen: Der komplette Leitfaden zur sicheren und effektiven Faltenbehandlung
- Volumenverlust im Alter: Wie Filler auf Hyaluronsäurebasis jugendliche Konturen wiederherstellen
Volumenverlust im Alter: Wie Filler auf Hyaluronsäurebasis jugendliche Konturen wiederherstellen
Mit der Zeit verändert sich unsere Gesichtsarchitektur fundamental. Dies ist kein oberflächliches Phänomen, sondern ein struktureller Prozess. Tiefliegende Fettpolster, die in der Jugend für volle Wangen und definierte Konturen sorgen, schwinden und verlagern sich nach unten. Gleichzeitig nimmt die Produktion körpereigener Substanzen ab, die für Volumen und Spannkraft verantwortlich sind. Besonders dramatisch ist der Rückgang der Hyaluronsäure, einem Zuckermolekül, das Wasser bindet und wie ein inneres Polster wirkt. Studien zeigen, dass mit 60 Jahren oft nur noch 10% des ursprünglichen Hyaluronsäuregehalts im Körper vorhanden sind. Dieser Mangel führt dazu, dass die Haut an Halt verliert, einfällt und statische Falten wie die Nasolabialfalte entstehen.
Hier setzt die moderne Filler-Behandlung an, die weit über das bloße Füllen von Falten hinausgeht. Ein sogenanntes „Liquid Facelift“ zielt darauf ab, die verlorene Stützstruktur an strategischen Ankerpunkten wieder aufzubauen. Anstatt direkt eine Falte zu unterspritzen, platziert der erfahrene Behandler das Hyaluron-Gel an Punkten wie dem Jochbein, der Schläfe oder dem Kinnwinkel, um einen sanften Hebeeffekt zu erzielen.

Diese Technik wirkt wie die Wiederherstellung des Fundaments eines Gebäudes: Indem die Stützpfeiler gestärkt werden, glättet sich die gesamte Fassade. Das Ergebnis ist eine natürliche Verjüngung, die nicht „gemacht“ aussieht. Die Konturen werden redefiniert, Schatten gemildert und das Gesicht erhält seine jugendliche V-Form zurück. Es geht darum, die Ursache des Volumenverlusts zu behandeln, nicht nur seine Symptome.
Die Kunst des Volumenaufbaus: Wie Hyaluron-Filler Wangen, Kinn und Lippen formen
Wenn das Fundament des Gesichts wieder stabilisiert ist, beginnt die eigentliche bildhauerische Arbeit: das volumetrische Modellieren einzelner Gesichtspartien. Hierbei geht es nicht um ein pauschales „Aufspritzen“, sondern um die Betonung oder Wiederherstellung individueller, ästhetisch ansprechender Proportionen. Ein erfahrener Behandler analysiert die einzigartige Anatomie und das Zusammenspiel der Gesichtszüge, um ein harmonisches und natürliches Ergebnis zu erzielen. Das Ziel ist es, die natürliche Schönheit zu unterstreichen, nicht, sie zu verändern.
Besonders die Wangen, das Kinn und die Lippen sind entscheidend für die Ausstrahlung und Definition des Gesichts. Ein gezielter Volumenaufbau im Bereich der Wangen kann die jugendliche „Ogee-Kurve“ – eine sanfte S-Linie von der Wange zum Kinn – wiederherstellen und das Mittelgesicht anheben. Eine definierte Kinnpartie sorgt für eine klare Kontur und ein ausbalanciertes Profil. Hier zeigt sich die Wirksamkeit moderner Filler besonders deutlich.
Fallbeispiel: Kinnaufbau mit hochvernetzter Hyaluronsäure
Eine klinische Studie zur Kinnaugmentation demonstrierte, wie mit 3-4 ml einer festen, hochvernetzten Hyaluronsäure eine deutliche Verbesserung der Kinnprojektion und -form erzielt werden kann. Nach einer initialen Behandlung mit 2-3 ml erhielten etwa 30% der Patienten nach 10 Tagen eine kleine Nachkorrektur zur Perfektionierung des Ergebnisses. Die Haltbarkeit dieser gezielten Formung konnte in einer Vorstudie bis zu zwei Jahre betragen, was die Effektivität und Langlebigkeit bei der strukturellen Modellierung unterstreicht.
Die größte Sorge vieler Patienten ist der gefürchtete „Overfilled-Look“. Ein kunstvolles Ergebnis zeichnet sich jedoch durch Zurückhaltung aus. Der Grundsatz „weniger ist mehr“ ist hierbei von zentraler Bedeutung. Es geht darum, mit der kleinstmöglichen Menge an Filler den maximalen ästhetischen Effekt zu erzielen. Ein guter Behandler wird immer einen schrittweisen Ansatz vorschlagen, um das Ergebnis langsam aufzubauen und Überkorrekturen zu vermeiden.
Ihr Plan zur Vermeidung des „Overfilled-Look“
- Gesichtsanalyse: Bestehen Sie auf einer gründlichen Analyse Ihrer individuellen Gesichtsanatomie und einem gemeinsamen Behandlungsplan vor der ersten Injektion.
- Strategie festlegen: Diskutieren Sie die „Weniger ist mehr“-Strategie und bevorzugen Sie einen schrittweisen Aufbau mit gezielten, kleinen Mengen.
- Materialauswahl: Fragen Sie, ob unterschiedliche Filler-Konsistenzen für verschiedene Areale verwendet werden, um ein natürliches Ergebnis zu gewährleisten.
- Sicherheit prüfen: Erkundigen Sie sich nach dem Einsatz von stumpfen Kanülen in Risikobereichen, um die Sicherheit zu erhöhen und Blutergüsse zu minimieren.
- Nachkontrolle vereinbaren: Planen Sie eine obligatorische Nachkontrolle nach etwa 14 Tagen ein, um das endgültige Ergebnis zu beurteilen und gegebenenfalls fein zu justieren.
Hart oder weich, dick oder dünn: Warum es für jeden Zweck den richtigen Hyaluron-Filler gibt
Ein Bildhauer verwendet nicht für jede Aufgabe den gleichen Meißel. Genauso verfügt ein auf Injektionen spezialisierter Arzt über ein ganzes Arsenal an verschiedenen Hyaluron-Fillern, deren Eigenschaften so vielfältig sind wie die Anforderungen der Gesichtsarchitektur. Die Vorstellung, es gäbe nur „den einen“ Hyaluron-Filler, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Der Erfolg einer Behandlung hängt entscheidend von der rheologischen Kunst ab – der Fähigkeit, das exakt passende Produkt für die jeweilige Indikation und Gewebetiefe auszuwählen.
Die zentralen Unterschiede liegen in der Partikelgröße, der Konzentration und vor allem im Vernetzungsgrad der Hyaluronsäure-Moleküle. Unvernetzte oder nur leicht vernetzte Filler sind sehr flüssig und ideal für oberflächliche Feuchtigkeitsbehandlungen (Skinbooster). Hochvernetzte Filler hingegen bilden ein stabiles, festes Gel. Sie haben eine hohe Hebekraft und eignen sich perfekt, um auf dem Knochen aufbauend Volumen zu schaffen, etwa am Jochbein oder Kinn. Dazwischen gibt es unzählige Abstufungen für die Behandlung von Lippen, mitteltiefen Falten oder flexiblen Gesichtsbereichen wie der Mundpartie.
Diese rheologischen Eigenschaften bestimmen, wie sich der Filler im Gewebe verhält, wie viel Volumen er erzeugt und wie lange er hält. Wie Dr. Cornelius Grüber, Facharzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie, betont: „Für jeden Wunsch und jede Indikation steht uns ein passender Hyaluronsäure-Filler zur Verfügung. Eine entscheidende Rolle für die Wahl des Präparates spielt auch das Areal, in das es injiziert wird.“
Die folgende Tabelle veranschaulicht, wie sich verschiedene Filler-Typen in ihren Eigenschaften und ihrem Einsatzgebiet unterscheiden, basierend auf einer Analyse rheologischer Daten.
| Filler-Typ | Viskosität (mPas) | Vernetzungsgrad | Einsatzgebiet | Injektionstiefe |
|---|---|---|---|---|
| Z Fill refresh2 (Skinbooster) | 150.000 | Unvernetzt | Mesotherapie, Hautqualität | Oberflächlich |
| Z Fill contour2 | 500.000 | Mittel vernetzt | Mittlere bis tiefe Falten | Mittlere bis tiefe Dermis |
| Z Fill deep2 | >500.000 | Hoch vernetzt | Volumenaufbau | Tief/supraperiostal |
Müde Augen? Wie die Unterspritzung der Tränenrinne den Blick wieder wacher macht
Kaum eine Region im Gesicht verrät so viel über Müdigkeit und Alterung wie die Augenpartie. Ein Volumenverlust direkt unter dem Auge führt zur Entstehung der sogenannten Tränenrinne, einem dunklen Schatten, der den Blick müde und abgespannt wirken lässt, selbst nach ausreichend Schlaf. Die Unterspritzung dieses Bereichs ist eine der wirkungsvollsten Behandlungen, um die Augenpartie aufzufrischen und dem gesamten Gesicht eine wache, erholte Ausstrahlung zurückzugeben. Gleichzeitig ist es eine der anspruchsvollsten Injektionstechniken der ästhetischen Medizin.
Die Haut unter den Augen ist extrem dünn und die anatomischen Strukturen sind sehr komplex. Hier ist höchste Präzision und ein tiefes Verständnis der Gewebeschichten gefragt. Es wird ein sehr weicher, speziell für diese Region entwickelter Filler verwendet, der sich sanft verteilt und kein Wasser zieht, um Schwellungen zu vermeiden. Die Injektion erfolgt meist mit einer stumpfen Kanüle, um das Risiko von Blutergüssen und Verletzungen zu minimieren. Das Gel wird tief auf den Knochen platziert, um die Vertiefung anzuheben und einen sanften Übergang zwischen Unterlid und Wange zu schaffen.
Die Unterspritzung von Augenringen, der so genannten Tränenrinne oder Tränenfurche, ist eine besonders diffizile Angelegenheit. Diese sollte nur dem sehr erfahrenen Behandler vorbehalten bleiben.
– Dr. Bernd Schuster, Facharzt für ästhetische Medizin, faltenlos.at
Das Ergebnis ist eine sofortige Aufhellung der Schatten und eine Glättung des Bereichs. Das Spiel von Licht und Schatten wird positiv verändert, was den Blick sofort offener und strahlender erscheinen lässt.

Aufgrund der Komplexität ist die Wahl eines hochqualifizierten Arztes mit nachweislicher Erfahrung in dieser spezifischen Behandlung absolut entscheidend. Eine unsachgemäße Injektion kann zu unschönen Knötchen, langanhaltenden Schwellungen oder dem Tyndall-Effekt (bläuliches Durchschimmern des Fillers) führen. In den Händen eines Experten ist es jedoch eine sichere und transformative Prozedur.
Die „Rückgängig“-Option: Wie Hylase misslungene Filler-Behandlungen korrigieren kann
Einer der größten Vorteile von Hyaluronsäure-Fillern im Vergleich zu anderen Methoden ist ihre Reversibilität. Selbst bei größter Sorgfalt und Expertise kann es zu unerwünschten Ergebnissen kommen – sei es eine leichte Asymmetrie, eine Überkorrektur oder die Bildung kleiner Knötchen. Für diese Fälle gibt es eine äußerst effektive „Rückgängig“-Option: das Enzym Hylase (Hyaluronidase). Diese Eigenschaft verleiht der Behandlung eine unschätzbare Sicherheit und Kontrolle, die bei permanenten Fillern oder chirurgischen Eingriffen fehlt.
Hylase ist ein Enzym, das die chemischen Verbindungen der vernetzten Hyaluronsäure gezielt auflöst. Wenn es in einen Bereich injiziert wird, in dem sich Hyaluron-Filler befindet, beginnt es sofort, das Gel abzubauen, das dann vom Körper auf natürliche Weise verstoffwechselt wird. Dieser Prozess ist erstaunlich schnell und präzise. Klinische Erfahrungen belegen eine sichtbare Verbesserung oft schon innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Dies gibt sowohl dem Patienten als auch dem Behandler die Gewissheit, dass jedes Ergebnis korrigierbar ist.
Die Anwendung von Hylase ist jedoch nicht nur auf die vollständige Auflösung von misslungenen Behandlungen beschränkt. In den Händen eines erfahrenen Arztes wird sie zu einem Feinjustierungs-Werkzeug, vergleichbar mit dem Radiergummi eines Künstlers, der eine feine Linie korrigiert.
Feinkorrektur durch Mikro-Dosierung
Dr. Eva Maria Strobl aus München berichtet von der erfolgreichen Anwendung von Mikro-Dosen Hylase zur präzisen Korrektur von leichten Asymmetrien oder minimalen Überkorrekturen. Anstatt den gesamten Filler aufzulösen, werden winzige Mengen des Enzyms gezielt injiziert, um das Ergebnis zu perfektionieren. Sie beginnt oft mit einer verdünnten Lösung, um das Ergebnis exakt steuern zu können. Da Hyaluronidase eine sehr kurze Halbwertszeit im Gewebe hat, kann bei Bedarf bereits nach 1-2 Tagen eine erneute Behandlung zur Feinabstimmung erfolgen.
Diese Möglichkeit der Korrektur ist ein wesentlicher Sicherheitsaspekt. Sie erlaubt es, sich schrittweise an das Wunschergebnis heranzutasten, ohne die Angst vor einer permanenten Fehlentscheidung. Es unterstreicht die Philosophie einer kontrollierten, sicheren und patientenorientierten ästhetischen Behandlung.
Die natürliche Alternative: Wie Eigenfett zur Formung von Gesicht, Brust und Po genutzt werden kann
Während Hyaluronsäure-Filler eine vielseitige und reversible Option darstellen, gibt es eine Alternative, die für manche Patienten besonders attraktiv ist: die Behandlung mit Eigenfett, auch Lipofilling genannt. Bei diesem Verfahren wird körpereigenes Fettgewebe, meist aus Bereichen wie Bauch, Hüften oder Oberschenkeln, durch eine kleine Fettabsaugung entnommen. Anschließend wird das Fett speziell aufbereitet und gereinigt, bevor es in die gewünschten Areale zur Volumen- und Konturverbesserung injiziert wird.
Der größte Reiz des Lipofillings liegt in seiner Natürlichkeit und potenziellen Dauerhaftigkeit. Da es sich um körpereigenes Material handelt, sind allergische Reaktionen praktisch ausgeschlossen. Ein Teil der transplantierten Fettzellen wächst im neuen Areal an und verbleibt dort dauerhaft. Dies macht es zu einer beliebten Methode für den Volumenaufbau größerer Bereiche wie der Brust oder des Pos, aber auch für das Gesicht. Wie Dr. Allan A. Allan, Facharzt für Plastische Chirurgie, hervorhebt, gibt es jedoch einen fundamentalen Unterschied im Vorgehen: „Ein Eigenfett-Transfer (Lipofilling) ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, der eine Fettabsaugung erfordert, während Hyaluron-Filler eine minimal-invasive ‚Lunchtime‘-Behandlung darstellen.“ Die Entscheidung für oder gegen eine Methode hängt stark von den individuellen Zielen, der gewünschten Haltbarkeit und der Akzeptanz eines kleinen operativen Eingriffs ab.
Beide Methoden haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Die Wahl der richtigen Behandlung erfordert eine sorgfältige Abwägung der persönlichen Prioritäten. Die folgende Tabelle, basierend auf Daten aus der plastischen Chirurgie, stellt die wichtigsten Kriterien gegenüber.
| Kriterium | Hyaluronsäure | Eigenfett (Lipofilling) |
|---|---|---|
| Reversibilität | Sofort mit Hylase auflösbar | Nicht reversibel |
| Ausfallzeit | Keine bis minimal | 1-2 Wochen (Fettabsaugung nötig) |
| Vorhersagbarkeit | Sehr hoch | 50-70% Einheilungsrate |
| Haltbarkeit | 6-18 Monate | Dauerhaft nach Einheilung |
| Eingriff | Minimal-invasiv, ambulant | Kleiner chirurgischer Eingriff |
| Kosten | Ab 200-450€ pro ml | Ab 2500€ Gesamtbehandlung |
Botox verstehen: Der komplette Leitfaden zur sicheren und effektiven Faltenbehandlung
Im Universum der Injektionstherapien ist die Verwechslung von Hyaluronsäure und Botulinumtoxin (bekannt als Botox) die häufigste. Obwohl beide zur Faltenbehandlung eingesetzt werden, sind ihre Wirkmechanismen und Anwendungsgebiete fundamental verschieden. Ein klares Verständnis dieser Unterschiede ist der Schlüssel zu einer umfassenden und effektiven Gesichtsverjüngung. Botox ist ein Muskelrelaxans, während Hyaluron ein Volumen- und Strukturgenerator ist.
Botox wirkt, indem es die Nervenimpulse zu spezifischen Muskeln blockiert. Dadurch wird die Muskelaktivität, die für die Entstehung von dynamischen Falten (Mimikfalten) verantwortlich ist, vorübergehend reduziert. Es ist die Behandlung der Wahl für Falten im oberen Gesichtsdrittel, die durch Bewegung entstehen:
- Die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen
- Horizontale Stirnfalten
- Krähenfüße an den äußeren Augenwinkeln
Im Gegensatz dazu behandelt Hyaluronsäure statische Falten – also solche, die auch in Ruhe sichtbar sind – indem sie das darunterliegende, verloren gegangene Volumen ersetzt. Es füllt die Haut von innen auf und stützt sie. Es wird vor allem im mittleren und unteren Gesichtsdrittel eingesetzt, um Nasolabialfalten zu mildern, Marionettenfalten zu heben oder Lippenvolumen zu geben.
Die beiden Substanzen schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich oft perfekt in einem ganzheitlichen Behandlungsplan. Man kann sich das so vorstellen: Botox beruhigt die überaktiven Muskeln, die die Falten verursachen, und Hyaluron füllt die bereits eingegrabenen Linien auf und stellt das verlorene Volumen wieder her. Oft wird empfohlen, zuerst Botox anzuwenden und nach etwa zwei Wochen, wenn die Muskeln entspannt sind, mit Hyaluron das Feintuning vorzunehmen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der Haltbarkeit und Reversibilität: Während Hyaluron wie besprochen mit Hylase aufgelöst werden kann, muss bei Botox der natürliche Abbau über 3-6 Monate abgewartet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Gesichtsalterung ist primär ein Verlust der architektonischen Struktur, nicht nur die Bildung von Falten.
- Moderne Filler-Behandlungen zielen darauf ab, dieses Fundament durch volumetrisches Modellieren an strategischen Ankerpunkten wieder aufzubauen.
- Die Kunst liegt in der Auswahl des richtigen Fillers (Viskosität, Vernetzung) für das jeweilige Areal und der Anwendung nach dem Prinzip „weniger ist mehr“.
Volumenverlust im Alter: Wie Filler auf Hyaluronsäurebasis jugendliche Konturen wiederherstellen
Wir haben gesehen, dass der Volumenverlust im Gesicht ein komplexer, dreidimensionaler Prozess ist. Die Antwort darauf kann daher nicht oberflächlich sein. Eine wirklich erfolgreiche Verjüngung mit Hyaluronsäure-Fillern ist eine Synthese aus Wissenschaft und Kunst. Sie erfordert ein tiefes Verständnis der Anatomie, ein geschultes Auge für Proportionen und die Fähigkeit, die richtigen Materialien meisterhaft einzusetzen. Es geht darum, die Uhr nicht einfach zurückzudrehen, sondern die bestmögliche Version des eigenen Ichs in jeder Lebensphase zu enthüllen.
Die Wiederherstellung jugendlicher Konturen bedeutet, die individuellen Züge zu respektieren und zu harmonisieren. Es ist die Kombination aus dem strukturellen Aufbau des Mittelgesichts, der präzisen Modellierung von Kinn und Wangen, der feinfühligen Behandlung sensibler Zonen wie der Tränenrinne und dem Wissen um komplementäre Behandlungen wie Botox. Jeder dieser Schritte ist ein Puzzleteil, das zum stimmigen Gesamtbild beiträgt.
Die Sicherheit, die durch die Reversibilität mit Hylase gegeben ist, und das Wissen um Alternativen wie Eigenfett schaffen dabei ein Umfeld des Vertrauens. Sie als Patient sind nicht länger passiver Empfänger einer Behandlung, sondern aktiver Partner in einem kreativen Prozess, der darauf abzielt, Ihre natürliche Ausstrahlung zu bewahren und zu betonen. Der Fokus verschiebt sich vom reinen „Anti-Aging“ hin zu einem „Well-Aging“ – einem Altern in Würde, mit Frische und Vitalität.
Für eine individuelle Analyse Ihrer Gesichtsarchitektur und um die für Sie passende Behandlungsstrategie zu entwickeln, ist der nächste logische Schritt eine persönliche Beratung bei einem qualifizierten Facharzt.
Fragen und Antworten zur Faltenbehandlung
Können Botox und Hyaluron gleichzeitig angewendet werden?
Ja, eine kombinierte Anwendung ist sehr verbreitet und effektiv. Allerdings wird in der Regel ein Abstand von etwa zwei Wochen zwischen den Behandlungen empfohlen. Üblicherweise wird zuerst Botox injiziert, um die für Mimikfalten verantwortliche Muskulatur zu entspannen. Nachdem sich diese Wirkung nach einigen Tagen voll entfaltet hat, kann Hyaluron gezielt eingesetzt werden, um verbleibende statische Falten aufzufüllen oder Volumen wiederherzustellen.
Welche Behandlung eignet sich für welche Faltenart?
Die Wahl der Behandlung hängt von der Ursache der Falte ab. Botox ist die Methode der Wahl für dynamische Falten (Mimikfalten), die durch Muskelbewegung entstehen. Dazu gehören typischerweise die Zornesfalte, Stirnfalten und Krähenfüße. Hyaluronsäure eignet sich hingegen für statische Falten, die durch Volumenverlust entstehen und auch in Ruhe sichtbar sind. Dies betrifft vor allem Falten im mittleren und unteren Gesichtsdrittel wie Nasolabialfalten oder Marionettenfalten sowie den Volumenaufbau von Lippen und Wangen.
Wie unterscheiden sich die Rückgängig-Optionen?
Hier liegt ein entscheidender Unterschied: Eine Behandlung mit Hyaluronsäure ist vollständig reversibel. Sollte das Ergebnis nicht den Wünschen entsprechen oder eine Komplikation auftreten, kann der Filler mit dem Enzym Hylase gezielt und schnell aufgelöst werden. Bei einer Botox-Behandlung gibt es keine solche „Rückgängig“-Option. Ein unerwünschtes Ergebnis, wie beispielsweise ein hängendes Augenlid, muss abgewartet werden, bis der Körper das Botulinumtoxin über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten von selbst abgebaut hat.