Veröffentlicht am März 15, 2024

Meditation ist kein esoterischer Zeitvertreib, sondern ein gezieltes neuroplastisches Training, das die Architektur Ihres Gehirns messbar umgestaltet.

  • Wissenschaftliche Studien belegen, dass Meditation die Dichte der grauen Substanz in Hirnarealen für Lernen und Gedächtnis erhöht und gleichzeitig stressverarbeitende Regionen wie die Amygdala verkleinert.
  • Regelmäßiges Training führt zu einer objektiv höheren Konzentrationsfähigkeit, verbesserter Produktivität und gesteigerter emotionaler Belastbarkeit im Berufsalltag.

Recommandation : Beginnen Sie mit einer geführten 10-Minuten-Übung täglich, um die ersten neuroplastischen Veränderungen anzustoßen und die Basis für kognitive Spitzenleistung zu legen.

In einer Welt, die von ständiger Erreichbarkeit, Informationsflut und Leistungsdruck geprägt ist, gleicht unser Gehirn oft einem überladenen Computer mit zu vielen geöffneten Tabs. Die Folge: Konzentrationsschwäche, emotionale Erschöpfung und ein Gefühl der inneren Unruhe. Viele greifen zu kurzfristigen Lösungen wie mehr Kaffee oder neuen Produktivitätstools, doch diese bekämpfen nur die Symptome, nicht die Ursache. Wir versuchen, die Software zu optimieren, während die Hardware – unser Gehirn – an ihre Grenzen stößt.

Doch was wäre, wenn die effektivste Lösung nicht in einer weiteren App oder einem neuen Organisationssystem liegt, sondern in einem gezielten Training für unser Gehirn selbst? Was, wenn wir die Fähigkeit besäßen, die neuronale Architektur unseres Denkorgans aktiv umzugestalten, um es widerstandsfähiger gegen Stress und leistungsfähiger in Bezug auf Fokus zu machen? Genau hier setzt die Achtsamkeits-Meditation an. Weit entfernt von esoterischen Vorstellungen, offenbart die moderne Neurowissenschaft Meditation als das, was sie im Kern ist: ein hochwirksames Gehirn-Workout.

Dieser Artikel führt Sie durch die faszinierende Wissenschaft hinter der Meditation. Wir entschlüsseln, was auf neuronaler Ebene passiert, wenn wir meditieren, und wie diese Veränderungen direkt Ihre berufliche Leistungsfähigkeit steigern. Sie erhalten praktische Anleitungen für den Einstieg, entdecken digitale Hilfsmittel und lernen Techniken kennen, die Sie mühelos in Ihren anspruchsvollen Alltag integrieren können. Betrachten Sie die folgenden Abschnitte als Ihren Trainingsplan für ein klareres, fokussierteres und resilienteres Gehirn.

Dieser Leitfaden ist Ihr Einstieg in die Welt der Meditation als kognitives Leistungstraining. Erfahren Sie, wie Sie durch gezielte Übungen nicht nur zur Ruhe finden, sondern die Grundlagen für nachhaltigen mentalen Erfolg schaffen.

Die Wissenschaft hinter der Meditation: Was im Gehirn passiert, wenn wir meditieren

Um Meditation als Werkzeug zur Leistungssteigerung zu verstehen, müssen wir sie von spirituellem Ballast befreien und durch die Linse der Neurowissenschaft betrachten. Das Schlüsselkonzept lautet: Neuroplastizität. Darunter versteht man die Fähigkeit des Gehirns, seine eigene Struktur und Funktion als Reaktion auf Erfahrungen zu verändern. Meditation ist eine solche Erfahrung – ein gezieltes Training, das die neuronale Architektur systematisch umbaut. Studien zeigen, dass bereits nach wenigen Wochen messbare Veränderungen auftreten.

Ein zentraler Schauplatz dieser Veränderung ist die Amygdala, unser „Angstzentrum“. Sie ist für die Auslösung von Stressreaktionen (Kampf oder Flucht) verantwortlich. Eine Studie zur Hirnforschung zeigt, dass bereits nach acht Wochen regelmäßiger Meditation die Aktivität der Amygdala signifikant reduziert wird. In einer bahnbrechenden Studie an der Harvard Medical School stellten die Forscherinnen Dr. Britta Hölzel und Dr. Sara Lazar sogar einen direkten Zusammenhang fest: Ein messbarer Substanzabbau im rechten Mandelkern (Amygdala) korrelierte signifikant mit dem subjektiv empfundenen Stressabbau der Teilnehmer. Das Gehirn lernt also, weniger reaktiv auf Stressoren zu reagieren.

Gleichzeitig werden andere Bereiche gestärkt. So ist oft eine Verdichtung der grauen Substanz im Hippocampus zu beobachten, einer Region, die für Lernen und Gedächtnis entscheidend ist. Ebenso verbessert sich die Konnektivität zwischen dem präfrontalen Kortex (dem Sitz unserer rationalen Entscheidungsfindung) und der Amygdala. Diese gestärkte Verbindung ermöglicht es uns, Emotionen besser zu regulieren, anstatt von ihnen überrollt zu werden. Meditation ist somit kein passives Entspannen, sondern ein aktiver Prozess der Selbststeuerung und Optimierung auf zellulärer Ebene.

Fokus wie ein Laserstrahl: Wie Meditation Ihre Konzentrationsfähigkeit im Beruf verbessert

Die im Gehirn angestoßenen Veränderungen haben direkte und spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. In einer Umgebung, die von Ablenkungen und ständigem Aufgabenwechsel geprägt ist, wird die Fähigkeit zur tiefen Konzentration – oft als „Deep Work“ bezeichnet – zur entscheidenden Superkraft. Meditation trainiert genau diesen mentalen Muskel. Indem wir lernen, unsere Aufmerksamkeit bewusst auf ein einziges Objekt (wie den Atem) zu lenken und sie sanft zurückzuführen, wenn sie abschweift, stärken wir das Aufmerksamkeitsnetzwerk im Gehirn.

Das Ergebnis ist ein Fokus, der einem Laserstrahl gleicht: präzise, stark und weniger anfällig für Störungen. Eine Studie der University of Washington belegte eindrucksvoll, dass Arbeiter, die sich einem achtwöchigen Achtsamkeitsmeditationsprogramm unterzogen, nicht nur produktiver waren, sondern auch eine verbesserte Leistung bei Tests des Arbeitsgedächtnisses zeigten. Dies ist die Fähigkeit, Informationen kurzfristig zu speichern und zu manipulieren – eine Kernkompetenz für komplexe Problemlösungen und strategisches Denken.

Person in meditativer Haltung am Arbeitsplatz mit fokussierten Lichtstrahlen, die Konzentration symbolisieren

Diese gesteigerte mentale Leistungsfähigkeit wirkt sich auch auf Unternehmensebene aus. Weniger Stress und höhere Konzentration führen zu weniger Fehlern und einer besseren Entscheidungsfindung. Es ist daher kein Zufall, dass Tech-Giganten wie Apple oder Google Meditationsprogramme fest in ihre Unternehmenskultur integriert haben. In diesen Unternehmen wird von einer Reduktion krankheitsbedingter Ausfälle um bis zu 78% berichtet, was die direkte Verbindung zwischen mentalem Wohlbefinden und unternehmerischem Erfolg unterstreicht. Kurze „Mikro-Meditationen“, wie eine bewusste Atemübung vor einem wichtigen Meeting, können bereits ausreichen, um das Gehirn zu „resetten“ und mit voller Klarheit in die nächste Aufgabe zu starten.

Ihre erste geführte Meditation: Eine 10-minütige Reise zum inneren Frieden (Anleitung)

Die größte Hürde für den Einstieg in die Meditation ist oft die Vorstellung, man müsse sofort eine Stunde lang stillsitzen und „an nichts denken“. Dies ist ein Mythos. Das Ziel ist nicht, Gedanken zu eliminieren, sondern sie zu beobachten, ohne sich in ihnen zu verlieren. Ein 10-Minuten-Workout ist ein perfekter und wissenschaftlich fundierter Startpunkt. Bereits nach dieser kurzen Zeitspanne verändern sich die Beta- und Gammawellen im Gehirn, die eng mit unserer Stimmung und Konzentration verbunden sind.

Diese einfache Anleitung hilft Ihnen bei Ihren ersten Schritten. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie für 10 Minuten ungestört sind. Sie können auf einem Stuhl sitzen oder auf einem Kissen am Boden. Wichtig ist eine aufrechte, aber entspannte Haltung.

  1. Vorbereitung (1 Minute): Schließen Sie sanft die Augen. Nehmen Sie drei tiefe Atemzüge. Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Lassen Sie mit jedem Ausatmen bewusst die Anspannung in Ihren Schultern und Ihrem Kiefer los.
  2. Fokus auf den Atem (4 Minuten): Richten Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Ihren natürlichen Atem. Spüren Sie, wie die Luft durch die Nase ein- und ausströmt. Beobachten Sie das Heben und Senken Ihres Brustkorbs oder Bauches. Zählen Sie nicht, verändern Sie nichts. Seien Sie einfach nur Beobachter.
  3. Umgang mit Ablenkungen (3 Minuten): Ihre Gedanken werden unweigerlich abschweifen. Das ist normal und Teil des Trainings. Sobald Sie bemerken, dass Sie nicht mehr bei Ihrem Atem sind, nehmen Sie den Gedanken kurz wahr (z.B. „Ah, ein Gedanke an die Arbeit“) und führen Sie Ihre Aufmerksamkeit dann sanft und ohne sich zu ärgern zurück zum Atem. Jeder dieser Momente ist ein erfolgreiches „Bizeps-Curl“ für Ihren Aufmerksamkeitsmuskel.
  4. Abschluss (2 Minuten): Weiten Sie Ihre Aufmerksamkeit langsam wieder aus. Nehmen Sie die Geräusche um sich herum wahr, spüren Sie den Kontakt Ihres Körpers mit dem Stuhl oder Boden. Bewegen Sie sanft Ihre Finger und Zehen. Wenn Sie bereit sind, öffnen Sie langsam die Augen.

Diese 10 Minuten sind kein Luxus, sondern eine Investition in Ihre mentale Klarheit für den Rest des Tages. Betrachten Sie es als die wichtigste Besprechung des Tages – die mit sich selbst.

Der digitale Weg zur Ruhe: Die besten Meditations-Apps im Test

Im Zeitalter der Digitalisierung muss Technologie kein Feind der Achtsamkeit sein. Im Gegenteil: Gut konzipierte Meditations-Apps können zu wertvollen Personal Trainern für unser Gehirn werden. Sie bieten strukturierte Kurse, geführte Meditationen für spezifische Ziele (wie Konzentration, Stressabbau oder Einschlafen) und erinnern uns daran, unser tägliches Workout nicht zu vergessen. Für leistungsorientierte Menschen bieten sie den Vorteil, Fortschritte messbar zu machen und eine klare Lernkurve zu verfolgen.

Der Markt ist jedoch riesig und unübersichtlich. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, hat die renommierte deutsche Verbraucherorganisation Stiftung Warentest die beliebtesten Apps auf den Prüfstand gestellt. Die Ergebnisse bieten eine fundierte Orientierungshilfe, welche App am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Hand hält ein Smartphone mit einer beruhigenden Meditations-App-Oberfläche in einer entspannten Umgebung

Die folgende Tabelle fasst die zentralen Ergebnisse zusammen, wie sie in einer detaillierten Analyse von Meditations-Apps präsentiert wurden. Besonderes Augenmerk wurde auf die wissenschaftliche Fundierung, die didaktische Aufbereitung und das Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt.

Vergleich der Top-Meditations-Apps
App Gesamtnote Monatspreis (Jahresabo) Besondere Stärken Krankenkassen-Erstattung
Headspace 1,9 (Gut) 4,85€ Wissenschaftlich fundiert, klare Struktur Nein
7Mind 2,5 (Gut) 5,00€ Ohne Schnickschnack, MBSR-Programm Ja (Barmer, TK)
Calm 3,0 (Befriedigend) ~4,17€ Einschlafgeschichten, Naturgeräusche Teilweise

Die Wahl der richtigen App hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Headspace punktet mit einem stark strukturierten, wissenschaftlichen Ansatz. 7Mind ist besonders in Deutschland durch sein MBSR-basiertes Programm (Mindfulness-Based Stress Reduction) und die Möglichkeit der Kostenerstattung durch Krankenkassen attraktiv. Calm fokussiert sich stärker auf Entspannung und Schlaf. Alle drei bieten jedoch einen qualitativ hochwertigen Einstieg in das tägliche Gehirn-Workout.

Reise durch den eigenen Körper: Eine Anleitung zum Body Scan für tiefe Entspannung

Neben der auf den Atem fokussierten Meditation ist der Body Scan eine der fundamentalsten und wirkungsvollsten Achtsamkeitsübungen. Er dient dazu, die Verbindung zwischen Geist und Körper zu stärken und ein feineres Gespür für die Signale des eigenen Körpers zu entwickeln. Anstatt körperliche Empfindungen wie Verspannungen oder Unbehagen zu ignorieren oder zu bekämpfen, lernen wir, sie mit einer freundlichen, nicht wertenden Haltung wahrzunehmen. Dies reduziert unsere automatische Reaktivität auf Stress und Schmerz.

Der Begründer des modernen Achtsamkeitstrainings (MBSR), Jon Kabat-Zinn, hat diese Technik entscheidend geprägt. Seine Arbeit unterstreicht, dass es nicht darum geht, einen bestimmten Zustand zu erreichen, sondern darum, präsent zu sein. Wie er es formulierte:

Achtsamkeit ist eine stressreduzierende Fähigkeit, die trainiert werden kann.

– Jon Kabat-Zinn, MBSR-Programm (Mindfulness Based Stress Reduction)

Für den Body Scan legen Sie sich am besten bequem auf den Rücken, die Arme liegen locker neben dem Körper. Die Übung dauert typischerweise 20-30 Minuten.

  1. Ankommen: Schließen Sie die Augen und nehmen Sie einige tiefe Atemzüge. Spüren Sie das Gewicht Ihres Körpers auf der Unterlage.
  2. Fokus auf die Zehen: Lenken Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit in die Zehen des linken Fußes. Spüren Sie alle Empfindungen, die dort vorhanden sind: Wärme, Kälte, Kribbeln, den Kontakt zur Socke oder zur Luft. Wenn Sie nichts spüren, nehmen Sie einfach nur das Nicht-Spüren wahr.
  3. Wandern durch den Körper: Lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit nun langsam durch den Körper wandern: vom linken Fuß über die Wade und den Oberschenkel, dann zum rechten Bein. Fahren Sie fort über Becken, Bauch, Rücken, Hände, Arme, Schultern, Nacken bis hin zum Gesicht und dem Scheitelpunkt Ihres Kopfes. Verweilen Sie bei jedem Körperteil für einige Atemzüge.
  4. Freundliche Haltung: Begegnen Sie allen Empfindungen – angenehm, unangenehm oder neutral – mit der gleichen offenen Neugier. Besonders bei unangenehmen Stellen (z.B. einer verspannten Schulter) neigen wir dazu, uns zu verkrampfen. Versuchen Sie stattdessen, in die Empfindung hineinzuatmen und sie einfach als das wahrzunehmen, was sie ist: eine vorübergehende Sinneswahrnehmung.

Durch diese Praxis lernen Sie, die feinen Signale Ihres Körpers früher zu erkennen und entwickeln eine tiefere Form der Selbstfürsorge, die weit über oberflächliche Entspannung hinausgeht.

Die Wissenschaft hinter der Meditation: Was im Gehirn passiert, wenn wir meditieren

Während wir bereits die strukturellen Umbauten im Gehirn wie die Verdichtung der grauen Substanz beleuchtet haben, ist es ebenso faszinierend, die funktionalen Veränderungen zu betrachten. Meditation verändert nicht nur, *wie* unser Gehirn aufgebaut ist, sondern auch, *wie* es arbeitet. Dies zeigt sich vor allem in der Aktivität neuronaler Netzwerke und den Mustern unserer Gehirnwellen. Ein zentrales Netzwerk, das durch Achtsamkeit beeinflusst wird, ist das Default Mode Network (DMN) oder Ruhezustandsnetzwerk.

Dieses Netzwerk ist immer dann aktiv, wenn wir nicht auf eine bestimmte Aufgabe fokussiert sind – also beim Tagträumen, Grübeln oder Nachdenken über die Zukunft oder Vergangenheit. Bei vielen Menschen, insbesondere bei Stress und depressiven Verstimmungen, ist dieses Netzwerk überaktiv, was zu ständigem Gedankenkreisen führt. Meditation hilft dabei, die Aktivität des DMN zu drosseln. Sie trainiert das Gehirn, stärker im Hier und Jetzt verankert zu sein und sich weniger in endlosen Gedankenschleifen zu verlieren. Die verbesserte Konnektivität zwischen dem präfrontalen Cortex und der Amygdala, die wir bereits besprochen haben, spielt hierbei eine Schlüsselrolle, da sie eine bessere Kontrolle über abschweifende Gedanken ermöglicht.

Gleichzeitig verändert sich das Spektrum der Gehirnwellen. Während der Meditation nimmt die Aktivität von Alpha- und Theta-Wellen zu. Alpha-Wellen sind mit einem Zustand wacher Entspannung verbunden, während Theta-Wellen oft in Phasen tiefer Meditation oder kurz vor dem Einschlafen auftreten und mit Kreativität und intuitivem Denken in Verbindung gebracht werden. Dieser „Alpha-Theta-Zustand“ ist ein hochproduktiver mentaler Raum, der es dem Gehirn ermöglicht, neue Verbindungen zu knüpfen und innovative Lösungen für Probleme zu finden. Es ist ein Zustand, in dem der Fokus nach innen gerichtet ist, aber der Geist gleichzeitig klar und aufnahmefähig bleibt.

Fokus wie ein Laserstrahl: Wie Meditation Ihre Konzentrationsfähigkeit im Beruf verbessert

Die im beruflichen Kontext trainierte Fähigkeit zur Konzentration ist keine isolierte Kompetenz. Sie ist eine universelle Ressource, die sich auf alle Lebensbereiche überträgt, in denen Spitzenleistung gefordert ist. Der durch Meditation geschärfte Fokus ist nicht nur im Büro nützlich, sondern wird zu einem fundamentalen Werkzeug für persönliches Wachstum, Lernen und die Meisterung komplexer Fähigkeiten. Denken Sie an einen Sportler, einen Musiker oder jemanden, der eine neue Sprache lernt.

Im Sport beispielsweise ist die mentale Komponente oft entscheidend. Die Fähigkeit, im entscheidenden Moment alle Ablenkungen auszublenden und sich voll auf die bevorstehende Bewegung zu konzentrieren, trennt die Elite vom Durchschnitt. Athleten nutzen Visualisierungs- und Achtsamkeitstechniken, die im Kern Meditationspraktiken sind, um in einen Zustand des „Flow“ zu gelangen – jenen Zustand völliger Vertiefung und müheloser Konzentration, in dem Bestleistungen möglich werden. Die trainierte Fähigkeit, den Fokus bewusst zu steuern, ist hierbei der Schlüssel.

Auch beim Erlernen neuer, komplexer Fähigkeiten, wie dem Spielen eines Instruments oder dem Programmieren, ist tiefe Konzentration unerlässlich. Jede Ablenkung unterbricht den Lernprozess und zwingt das Gehirn, den Faden wieder aufzunehmen, was kognitive Energie kostet. Ein durch Meditation trainierter Geist kann länger in Phasen intensiven Lernens verweilen und Informationen effizienter im Langzeitgedächtnis verankern. Selbst in sozialen Interaktionen führt ein geschärfter Fokus zu einer höheren Qualität der Kommunikation. Wer seinem Gegenüber mit voller Aufmerksamkeit zuhört, anstatt gedanklich bereits bei der nächsten Aufgabe zu sein, baut tiefere und vertrauensvollere Beziehungen auf. Die Konzentration wird so von einer reinen Arbeitsfähigkeit zu einer umfassenden Lebenskompetenz.

Das Wichtigste in Kürze

  • Meditation ist ein wissenschaftlich validiertes „Gehirn-Workout“, das durch Neuroplastizität die Struktur des Gehirns messbar verändert.
  • Regelmäßiges Training reduziert die Aktivität des Stresszentrums (Amygdala) und stärkt Areale für Fokus und Gedächtnis (präfrontaler Kortex, Hippocampus).
  • Die praktischen Vorteile sind eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit, höhere Produktivität und verbesserte emotionale Resilienz im Alltag.

Die private Spa-Oase: Wie Sie das perfekte Entspannungsbad für Körper und Seele kreieren

Während die bisherigen Techniken primär auf das mentale Training fokussiert waren, können wir die Effektivität der Meditation steigern, indem wir eine optimale Umgebung schaffen. Ein bewusst gestaltetes Entspannungsbad ist mehr als nur Körperpflege; es ist eine Form der sensorischen Deprivation, die dem Geist hilft, zur Ruhe zu kommen und die Achtsamkeitspraxis zu vertiefen. Das warme Wasser entspannt die Muskulatur, während die Reduktion äußerer Reize es dem Gehirn erleichtert, den Fokus nach innen zu richten.

Die Gestaltung dieses Rituals sollte jedoch mit Bedacht erfolgen, um den Körper nicht unnötig zu belasten und die entspannende Wirkung zu maximieren. Es geht darum, eine private Spa-Oase zu schaffen, die als Erweiterung Ihres mentalen Trainingsraums dient. Hierbei sind einige einfache, aber wirkungsvolle Regeln zu beachten, die aus der allgemeinen Wellness-Praxis abgeleitet werden können.

Ihr Aktionsplan für das perfekte Entspannungsritual

  1. Temperatur und Dauer optimieren: Stellen Sie die Wassertemperatur auf maximal 37°C ein. Wärmeres Wasser kann den Kreislauf belasten und die Haut austrocknen. Begrenzen Sie die Badedauer auf 15-20 Minuten, um die maximale entspannende Wirkung zu erzielen, ohne den Körper zu ermüden.
  2. Die richtigen Zusätze wählen: Verwenden Sie pH-neutrale und parfümfreie Badezusätze, um die Haut nicht zu reizen. Natürliche Optionen wie Haferflockenbäder (kolloidales Hafermehl in einem Säckchen) oder einige Löffel Meersalz können beruhigend und pflegend wirken.
  3. Atmosphäre schaffen: Dimmen Sie das Licht oder verwenden Sie Kerzenlicht, um die visuellen Reize zu minimieren. Leise, instrumentale Musik oder Naturgeräusche können helfen, den Geist zu beruhigen. Legen Sie alle digitalen Geräte außer Reichweite.
  4. Achtsamkeit integrieren: Nutzen Sie die Zeit im Wasser aktiv für eine Achtsamkeitsübung. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf das Gefühl des Wassers auf Ihrer Haut. Führen Sie einen sanften Body Scan durch oder fokussieren Sie sich einfach auf Ihren Atem.
  5. Sanfter Abschluss: Steigen Sie langsam aus der Wanne. Tupfen Sie Ihre Haut sanft mit einem weichen Handtuch trocken, anstatt zu reiben. Gönnen Sie sich danach einige Minuten Ruhe im Bademantel, um die Entspannung nachwirken zu lassen.

Indem Sie Ihr Bad in ein bewusstes Ritual verwandeln, schaffen Sie einen kraftvollen Ankerpunkt für Entspannung und mentale Regeneration in Ihrem Alltag. Es wird von einer einfachen Tätigkeit zu einem aktiven Beitrag für Ihr kognitives Wohlbefinden.

Häufig gestellte Fragen zu Meditation und Entspannung

Welche Badezusätze sind für empfindliche Haut sicher?

Ideal sind milde, parfümfreie Zusätze, die den natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht angreifen. Dazu gehören medizinische Ölbäder ohne ätherische Öle aus der Apotheke, kolloidales Hafermehl (in einem Stoffsäckchen ins Wasser gehängt) oder ein Aufguss aus Kamillentee. Diese wirken beruhigend und entzündungshemmend.

Wie kann ich das Bad gezielt zur Meditation nutzen?

Das Bad bietet eine ideale Umgebung für eine sensorische Meditation. Anstatt sich auf den Atem zu konzentrieren, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die körperlichen Empfindungen: Spüren Sie das warme Wasser, das Ihren Körper umhüllt, die leichte Bewegung des Wassers bei jedem Atemzug und den Kontakt Ihrer Haut mit der Wanne. Wenn Gedanken aufkommen, nehmen Sie sie wahr und kehren Sie sanft zum Fühlen des Wassers zurück. Dies ist eine wunderbare Übung, um aus dem Kopf und in den Körper zu kommen.

Geschrieben von Stefan Bauer, Stefan Bauer ist ein diplomierter Ökotrophologe mit 12 Jahren Erfahrung in der Ernährungsberatung mit Fokus auf präventive Gesundheit. Er ist Experte für die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Stoffwechsel und Zivilisationskrankheiten.